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„Gartenlust und Ernteglück“ – so vielfältig wie der Garten.



PRESSEMITTEILUNG Museum im Marstall


Neue Sonderausstellung im Museum im Marstall:

„Gartenlust und Ernteglück“ vom 4.3. bis 31.10.2023

Die älteste Landschaftsfotografie aus dem Landkreis Harburg, viel Wissenswertes aus dem (Schreber-) Garten und spannende Einblicke in die Geschichte der Winsener Marschenregion als Nahversorger Hamburgs.



„Gartenlust und Ernteglück“ – so vielfältig wie der Garten.

Eine neue Sonderausstellung im Museum im Marstall


Eine limetten- und eine rosafarbene Schubkarre standen bei der Eröffnung der neuen Sonderausstellung „Gartenlust und Ernteglück“ des Museums im Marstall ganz vorne auf der Bühne. „Die Arbeit im Garten ist für die meisten Menschen heute eine Lust, die sich u.a. in knallbunten Schubkarren ausdrückt, ganz im Gegensatz zu den rein praktischen, dunklen Metallkarren, mit denen früher im Garten gearbeitet wurde.“ Mit diesem Vergleich, der die Bandbreite des Themas vom Erwerbsgartenbau bis zum privaten Blumengarten verdeutlicht, leitete Prof. Dr. Rolf Wiese, Vorsitzender des Heimat- und Museumvereins, die neue Ausstellung ein.


Die bunte und vielseitige Sonderausstellung mit dem Titel „Gartenlust und Ernteglück“ zeigt bis zum 31. Oktober, wie umfassend und bunt das Gartenleben sein kann und von welch großer Bedeutung die Winsener Marsch und ihre Nachbarregionen für den Anbau von Obst, Gemüse und Zierpflanzen war (und ist). Die Ausstellung, die mit dem Kultursommerpreis 2023 ausgezeichnet wurde, wartet mit einigen Highlights auf. Viele Begleitveranstaltungen und ein monatlich wechselnder Ausstellungsbereich machen die Ausstellung zu einem prägenden Teil des diesjährigen Museumsprogramms.


Vor den rund 80 geladenen Gästen erläuterte Wiese zum Ausstellungsauftakt, wie es zu dem Thema der Ausstellung kam. Neben der neuen „Gartenlust“, die sich in den vergangenen Jahren entwickelt hat, gab das 100-jährige Jubiläum des Kleingartenvereins „Brasilien“ im Oktober einen Anlass, das Thema „Garten“ in den Fokus zu nehmen. Und schließlich führten die intensiven Forschungen Hartmut Bleckens zum Erwerbsgartenbau im Landkreis Harburg zur Themenfestlegung „Gartenlust und Ernteglück“.

Aus den Forschungen Bleckens ist nun auch punktgenau zur Ausstellungseröffnung eine Publikation im Verlag des Heimat- und Museumvereins entstanden, die als Begleitband zur Ausstellung gesehen werden kann. Auf 310 Seiten thematisiert der gelernte Gärtner den bedeutenden „Obst-, Gemüse- und Blumenanbau in Marsch und Heide“. Einige Elemente seines Buches tauchen in der Ausstellung auf und geben faszinierende Einblicke in die intensive Bewirtschaftung der Region.


Die Winsener Marsch und ihre Nachbarregionen waren wichtige Nahversorger für die angrenzenden Großstädte mit Frischgemüse und Obst sowie mit Blumen und Zierpflanzen. So befindet sich hier nach wie vor eines der größten Maiblumen-Anbaugebiete Deutschlands. Im Gemüse- und Obstanbau veränderte sich das Bild in den letzten 100 Jahren. Gab es nach dem Ersten Weltkrieg beispielsweise über 800 Obstanbaubetriebe, sind es heute nur noch 22. Die Gemüsebauschule, die in Winsen (L.) gegründet wurde, kann als Indikator für die große Bedeutung der Region in den 1920er/30er Jahren gesehen werden.

Die Ausstellung ist gefüllt mit spannenden Einblicken in die Geschichte Winsens und ihrer Nachbarregionen und erzählt von nahezu vergessenen, aber einst weit über Winsen hinaus bekannten Gewerken, wie Winsenia, Veiling oder dem Bardowicker Samenhandel. In der Ausstellung bekommen die Besucherinnen und Besucher Eindrücke von den alten Transportwegen über die Ilmenau und die Elbe sowie über Anbaumethoden und Verkauf von Obst, Gemüse und Pflanzen vor dem Einsatz moderner Fahrzeuge.


Neben dem erwerblichen Gartenbau widmet sich ein Teil der Ausstellung der „Gartenlust“. Erstaunlich sind dort zum Beispiel die Erkenntnisse über scheinbar ganz ursprüngliche Pflanzen, wie das Gänseblümchen, welches überraschenderweise erst vor rund 1000 Jahren aus dem mittalasiatischen Raum zu uns kam. Vom Gärtnern im eigenen Heim oder im Schrebergarten geht es bis hin zur Anlage des Winsener Schlossgartens. Als besonderes Highlight in diesem Bereich zeigt das Museum im Marstall die wahrscheinlich älteste Landschaftsfotografie aus dem Landkreis Harburg. Das Foto aus dem Jahre 1864, das erstmals öffentlich gezeigt wird, dokumentiert einen im Aufbau befindlichen Landschaftsgarten.

Wer ganz praxisnah etwas über „Gartenlust und Ernteglück“ erfahren möchte, wird im monatlich wechselnden Ausstellungsbereich fündig, der sich jeweils einem saisonspezifischen Thema widmet. Ob Frühblüher, Sommerblumen oder das Jubiläum des Schrebergartenvereins „Brasilien“ – in diesem Bereich kann jeder und jede nützliche Tipps für den heimischen Garten mitnehmen.


Die Kuratorin Ilona Johannsen M.A. hat, dank vieler Spenden und Leihgaben und mit Unterstützung Hartmut Bleckens, eine umfassende Ausstellung zusammengestellt. Allein aufgrund des monatlich wechselnden Bereiches, empfiehlt sich ein wiederkehrender Besuch.

Darüber hinaus bietet das Museum neun begleitende Sonderveranstaltungen an, die sich dem Thema „Rund um den Garten“ widmen. Vorträge zur insektenfreundlichen Gestaltung des Gartens oder zur Vielfalt alter Apfelsorten gehören ebenso dazu wie Exkursionen oder größere Veranstaltungen wie „Dorotheas Rosenmarkt“ am 14. Mai.


Führungen durch die Ausstellung können ebenso gebucht werden wie spezielle Angebote für Grundschulklassen und Kindergärten. Informationen dazu können der Webseite www.museum-im-marstall.de entnommen werden.

Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten des Museums Di. bis So. von 11 bis 16 Uhr besichtigt werden.


Die neue Publikation im Verlag des Heimat- und Museumvereins: „Gemüse, Obst und Blumen aus Marsch und Heide – Die Entwicklung zum Erwerbsgartenbau im Landkreis Harburg“ von Hartmut Blecken ist ab sofort im Museumsladen erhältlich. Das Buch umfasst 310 Seiten und zahlreiche Abbildungen und kann für 24,80 Euro erworben werden.



Begleitende Veranstaltungen „Rund um den Garten“:


19. März: Vortrag: Vielfalt und Nutzen der alten Obstsorten, Eckart Brandt

8. April (Karsonnabend): Frisch vom Feld und aus dem Hofladen: Stiefmütterchen & Co.

7. Mai: Vortrag: Maiglöckchen: die Blume der Winsener Elbmarsch, Ilona Johannsen

14. Mai: Dorotheas Rosenmarkt

24. Juni: Vortrag: Der insektenfreundliche Garten, Dr. Susanne Dahm

8. Juli: Exkursion zum Gemüsebaubetrieb Ehlers in Stöckte

19. August: Vortrag: Saatgut für die Zukunft – wie alte und ökologisch gezüchtete Sorten die Landwirtschaft zukunftsfähig machen, Prof. Dr. Stefanie Sievers-Glotzbach

27. August: Tag der offenen Gartenpforte im Schrebergarten „Brasilien“, mit Führung

24. September: Erntekronen mit den Winsener Landfrauen


Abbildungen: Rechte: Museum im Marstall

Einblicke in die Sonderausstellung


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Pressekontakt:

Dorothea Lepper, presse@museum-im-marstall.de; 0151 – 568 73 474

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